Amazon Ads – ja oder nein?

Du hast dein Buch geschrieben, veröffentlicht und wartest jetzt sehnsüchtig darauf, dass du richtig viele Bücher verkaufst. Aber das Ganze läuft ein bisschen schleppend an. Also denkst du dir: »Schalte ich halt Anzeigen!«

Anzeigen-Werbung ist ein Vollzeitjob

Der Gedanke ist ja naheliegend. Wir wissen, dass Unternehmen ihre Produkte durch bezahlte Werbung verkaufen – über Fernsehwerbung, bei Google oder Facebook, über Plakate. Dein Buch ist – wenn es fertig ist – auch ein Produkt. Und um ein Produkt verkaufen zu können, brauchen wir Marketing.

Marketing besteht allerdings aus mehr als bezahlter Werbung. Bevor ich in meiner alten Firma den ersten TV-Werbespot geschaltet habe, gab es das Produkt bereits mehr als zehn Jahre. Wir wussten, was es kann, wie man am besten darüber spricht, welche Menschen sich normalerweise für unser Produkt interessieren. Und wir hatten ganz andere Budgets zur Verfügung, als Autor*innen das normalerweise haben. Eine Agentur. Zwei Teams, die sich um die Gestaltung und die Aussteuerung kümmern konnten. Und das galt nicht nur für die Fernsehwerbung, sondern für alle Arten der bezahlten Werbung. Sie zu gestalten, zu platzieren und auszusteuern war der Vollzeitjob mehrerer Personen.

Damit will ich dir nicht ausreden, jemals Anzeigen zu schalten. Es ist nur nicht dieser einfache Weg, den sich viele erhoffen. »Ich nehme ein paar Euro am Tag in die Hand und dann läuft es schon« stimmt nämlich leider nicht. Das Gute daran: Du musst auch nicht (sofort) Amazon Ads schalten. Normalerweise gibt es eine Menge anderer Dinge, mit denen du dein Buch besser verkaufen oder positionieren kannst.

Was du tun kannst, bevor du Amazon Ads schaltest

Über dein Buch reden

Die einfachste (und für viele gleichzeitig schwierigste) Sache, die du tun kannst, um dein Buch bekannt zu machen, ist: Rede darüber. So oft du kannst. Nimm dir vor, sieben Mal am Tag über dein Buch zu sprechen. Ja, wirklich. Auf Social Media, auf deiner Website, in deinen E-Mails, mit anderen Menschen. Vielleicht schaffst du nicht jeden Tag die sieben Mal. Aber du wirst viel häufiger als jetzt über dein Buch sprechen – und es wird viel natürlicher und einfacher für dich.

Wenn du noch unsicher bist: Wie lange brauchst du jetzt, bis du sieben Mal über dein Buch gesprochen hast? Einen Tag, eine Woche, einen Monat? Verkürze die Zeitabstände zunächst ein bisschen, bis du dich schon wohler damit fühlst. Irgendwann geht’s ganz einfach, glaub mir.

Schauen, dass die Basis stimmt

Bevor Menschen dein Buch kaufen, schauen sie es sich an. Und das, was sie sehen, sollte

  • fehlerfrei,
  • professionell und
  • klar

sein. Wenn das erreicht ist, stimmt deine Basis. Bei vielen Büchern stimmt sie nicht. Schau dir dein Buch noch mal kritisch an und hole dir am besten auch Feedback von Profis dazu ein. Folgende Fragen können dir dabei helfen.

  1. Ist das Cover so klar, dass ich erkenne, worum es geht, wen nich nur ein Thumbnail davon sehe?
  2. Passt das Cover optisch zu anderen Büchern im Genre / in der Kategorie?
  3. Passen Titel und Untertitel? Wird klar, worum es geht?
  4. Ist die Buchseite professionell aufgebaut? Nutze ich den kompletten Platz für meine Beschreibung, Formatierungen, einen Call-to-Action?
  5. Habe ich eine A+ erstellt? (Dazu gibt’s in den nächsten Tagen einen eigenen Artikel.)
  6. Werde ich in den richtigen Kategorien gelistet? Und in so vielen wie möglich? (Wenn du über Amazon KDP veröffentlicht hast, kannst du dich in 10 Kategorien listen lassen. Die meisten nutzen nur zwei.)
  7. Habe ich die richtigen Suchbegriffe gesetzt?
  8. Habe ich eine Buch-Landingpage? (Am besten nutzt du hierzu deine eigene Website, sicherst dir aber auch eine passende URL, die du umleitest. Wenn du keine eigene Website hast, kannst du zum Beispiel mit booklaunch.io ganz einfach eine Buch-Landingpage erstellen.)
  9. Gibt es ausreichend Marketing-Bilder? (schöne Autor*innen-Fotos sowie Mockups vom Buch)

Bei meinem ersten Buch Crashkurs Bloggen habe ich mehrfach an der Basis gefeilt. Und jedes Mal festgestellt, wie gut sich das auf die Verkaufszahlen auswirkt. Ganz ohne Amazon Ads.

Andere dazu bringen, über dein Buch zu reden

Wenn du selbst schon häufig über dein Buch sprichst, ist das ein erster guter Schritt. Natürlich erreichst du damit vor allem die Menschen, die dich sowieso schon kennen. Daher ist es sogar noch besser, wenn andere Menschen über dein Buch sprechen. Viele tun das gerne, denken aber von sich aus nicht daran. Hier ist, was du tun kannst:

  • Du kannst Menschen, die dein Buch gelesen haben, darum bitten, es zu rezensieren – zum Beispiel auf Amazon, auf goodreads oder auf der eigenen Website. Das kannst du ganz einfach im Vor- oder Nachwort machen. Viele Menschen ist einfach nicht bewusst, wie wichtig solche Rezensionen für Autor*innen sind.
  • Natürlich kannst du auch Rezensionsexemplare verschicken. Frag aber vorher nach, ob das überhaupt erwünscht ist. Und frag auch nur bei Menschen nach, bei denen du weißt, dass sie Rezensionsexemplare annehmen.
  • Manche Blogger*innen und Podcaster*innen laden Gäste zum Interview ein – und so ein Gast könntest du ja sein. Schlage dich also zum Interview vor oder biete einen Gastartikel an. Damit kannst du dein Buch bekannt machen und den Hosts bei der Erstellung von neuen Inhalten helfen.

Verkaufsaktionen planen

Ich wohne seit 21 Jahren in Köln. Und könnte jederzeit den Dom besichtigen. Weißt du, wie oft ich das in den letzten 21 Jahren gemacht habe? Genau. Null Mal. Im Gegensatz zum Dom im Florenz, den ich in der Zeit zwei Mal besucht habe. Denn: Wenn wir etwas immer machen können, schieben wir es auf und machen es nie.

Genauso ist es mit Büchern. Sobald sie erschienen sind, kann man sie immer kaufen. Es gibt also keinen Grund, sie sofort zu kaufen. Und so schieben es Menschen immer wieder auf. Du kannst ihnen aber einen Anreiz schaffen, indem du zum Beispiel eine kleine Sonder-Aktion planst und für jeden Buch-Kauf bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ein kleines Geschenk anbietest.

Solche Aktionen kannst du übrigens immer wieder durchführen. Sie kosten ein wenig Aufwand und ein bisschen Geld. Aber das tun Amazon Ads auch.

Vorteile von Anzeigen auf Amazon

Du hast alles andere schon erledigt? Und willst jetzt endlich Amazon-Anzeigen schalten?

Dann go for it!

Denn: Amazon Ads sind eigentlich eine gute Sache. Wenn du weißt, dass die Basis stimmt, kannst du damit mehr Menschen erreichen, für die dein Buch genau richtig ist. Und im Vergleich zu anderen Anzeigen-Formaten sind Anzeigen auf Amazon wirklich ziemlich super.

Und zwar aus den folgenden Gründen:

Wenn du Anzeigen schaltest, musst du immer Einschränkungen vornehmen, für wen du diese Anzeigen schaltest. Entweder bestimmst du Zielgruppen anhand von soziodemografischen Merkmalen (Facebook, Fernsehen) oder du gibst an, welche Suchbegriffe Menschen eingeben haben sollen, denen deine Anzeige ausgespielt wird (Google, Amazon). Die zweite Variante ist die angenehmere, denn hier kannst du davon ausgehen, dass die Menschen schon Interesse an deinem Produkt oder Buch haben. Bei der ersten Variante zeigst du Menschen, die gerade eigentlich etwas ganz anderes tun wollen, deine Produkte – und hoffst, dass du sie davon überzeugen kannst.

Also schon mal super, bei Amazon kannst du die richtigen Keywords eingrenzen.

Und noch etwas ist toll: Du musst kein zusätzliches Werbematerial erstellen. Du brauchst kein Video, keine Grafik, keine Texte. Du kannst einfach deine Buch-Seite (die ja mittlerweile optimal sein sollte 🙂) angeben und in der ganz normalen Amazon-Suchergebnisseite erscheinen. Dein Buch wird dann Leuten ausgespielt, die gerade auf der Suche nach einem Buch wie deinem sind. Du musst sie nicht davon überzeugen, dass sie ein Buch brauchen.

Super, oder?

Hast du auch schon Erfahrung mit Amazon Ads gemacht? Dann teile sie gerne in den Kommentaren!

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