Klischees in Krimis: Auf diese 10 Sachen solltest du besser verzichten

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Zugegeben, ich bin kein großer Krimi-Fan. Ich habe immer mal wieder angefangen, die ein oder andere Reihe zu lesen, und ich wäre wirklich auch gerne so ein hartgesottener Tatort-Fan. Aber die Flut der Kriminalromane und -filme hat eben auch etwas hervorgebracht, was manche davon abhält, dieses Genre zu lesen: ganz schlimme Klischees in Krimis.

Das sind die 10 schlimmsten Klischees in Krimis

Dabei entstehen Klischees, weil sie beim ersten Vorkommen so gut funktionieren. Und dann werden sie immer wieder wiederholt, bis man sie wirklich nicht mehr lesen kann. Du merkst schnell, wenn etwas so abgedroschen ist, dass es dich beim lesen oder ansehen wütend macht. Dann solltest du es natürlich auch selbst nicht nutzen. Wenn du so viele Klischees wie möglich vermeidest, kommt hoffentlich das heraus, was auch ich gerne lese: eine richtig gute Kriminalgeschichte.

Klischees entstehen durch ständige Wiederholung. Und irgendwann kann man sie nicht mehr hören.

Klischee 1: Ein neuer Kollege

Gerade in Krimis kommt es häufig vor, dass ein „alter Hase“ – meist ein Polizist – einen neuen Kollegen oder eine neue Kollegin bekommt, nachdem sein alter Partner gestorben ist. Im Dienst. Vielleicht noch, um ihn zu retten. Natürlich können die beiden einander erst mal nicht leiden, durchstehen aber dennoch den Kriminalfall, wodurch sie gegenseitiges Vertrauen aufbauen und sogar so etwas wie Freundschaft entsteht. Schon so oft gesehen, dass einmal mehr wirklich nicht nötig ist.

Klischee 2: Die verlorene Nachricht

Die Assistentin erhält eine Nachricht, vergisst aber, sie ihrem Chef mitzuteilen. Ein Zettel, auf dem das Opfer einen wichtigen Hinweis notiert hat, fällt im Kampf an eine schwer zu erreichende Stelle. Das Band vom Anrufbeantworter ist voll (das gibt’s doch gar nicht mehr!). Solche konstruierten Hindernisse sind ein Ärgernis für jeden spannungsliebenden Krimi-Fan. Also solltest du sie wie alle Klischees in Krimis vermeiden!

Klischee 3: Der geniale Serienmörder

Okay, Schweigen der Lämmer war wirklich spannend. Und viele andere Filme mit einem hochintelligenten Serienmörder ebenfalls. Aber mittlerweile gibt es genügend Filme, Bücher und Serien über das böse Mastermind, das jedes weitere Werk darüber wie ein Aufguss bereits existierender Storys wirkt. Natürlich macht es Spaß, zu versuchen, hinter die Pläne eines sehr intelligenten Menschen zu steigen. Aber im Grunde kennt jeder Leser bereits den Plot, bevor er das Buch liest, und das ist wirklich der schlimmste Spannungs-Killer.

Beliebtes Klischee in Krimis – spätestens seit Hannibal Lecter: der geniale Serienmörder.

Klischee 4: Dein Held hat Suchtprobleme

Klar, Sherlock Holmes hat sie. Und fast jeder hartgesottene Detektiv im Film Noir. Deswegen brauchen die Bücherregale der Welt wirklich keine weiteren Detektive oder Polizisten mit Suchtproblemen. Ja, dein Held sollte realistisch sein und gute wie schlechte Seiten haben. Aber das muss ja nicht bei jedem Krimi-Helden dieselbe schlechte Sache sein. Also: Finger weg vom Alkohol, dem Kokain oder der Kleptomanie.

Wenn du mehr darüber wissen willst, wie man realistische Figuren entwickelt, lies am besten meinen Artikel über dieses Thema.

Klischee 5: Das erste Kapitel gehört dem Mörder

Dieses Klischee kenne ich vor allem aus Thrillern, in denen es um Serienmörder geht. Das erste Kapitel ist aus Sicht des Mörders geschrieben. Beim ersten Lesen war das noch originell, doch ich empfand es schon beim zweiten Mal als billige Kopie – und ich lese wie gesagt gar nicht so viele Krimis. Der Effekt ist klar: Es ist auf der einen Seite „schön schaurig“, und auf der anderen Seite hat man die Gedanken des Mörders die ganze Zeit im Hinterkopf, während man dem Protagonisten bei der Aufklärungsarbeit zusieht. Trotzdem – gibt’s leider schon zu oft.

Klischee 6: Gescheiterte Ehe

Detektiv oder Polizist zu sein, ist nicht gut für das Liebesleben, wenn man den meistverbreiteten Klischees in Krimis glauben darf. Denn es gibt sehr viele Krimi-Protagonisten, die gerade eine gescheiterte Ehe oder Beziehung hinter sich haben, meist aufgrund des doch sehr anstrengenden Jobs, der keine Zeit und keinen Raum für eheliche Gefühle lässt. Das gibt deinem Helden zwar eine gewisse Aura des Mysteriösen, aber es ist leider auch alles andere als originell.

Muss man eine gescheiterte Beziehung haben, um eine gute Privatdetektivin zu werden? Die Krimi-Klischees sagen ganz klar: Ja!

Klischee 7: Der Täter hatte eine schwere Kindheit

Hach ja. Klar möchte man auch im Krimi erklären, wie jemand dazu kommt, ein Verbrechen zu begehen. Und ja, auch im echten Leben gibt es Menschen, die aufgrund einer „schweren Kindheit“ straffällig werden. Aber die Kindheit als Begründung in deinem Krimi heranzuziehen, ist ehrlich gesagt ziemlich billig, weil das Ganze ja dann keinerlei Bezug mehr zur Story haben muss. Wahrscheinlich wird es wahrscheinlich gerade deshalb so oft eingesetzt und zählt damit ganz klar zu den Klischees in Krimis.

Klischee 8: Der Böse raucht

Ich kenne viele nette Menschen, die rauchen. In den meisten Krimis würde sie das direkt zum Hauptverdächtigen machen. Denn seit das Rauchen in den USA in öffentlichen Gebäuden verboten ist, hat vor allem Hollywood die Raucher im Film so stigmatisiert, dass die erste angezündete Zigarette schon fast als Beweis für die Täterschaft durchgeht. Das ist natürlich ein grundsätzliches Klischee, kommt aber gerade in Krimis und Thrillern noch häufiger vor.

Klischee 9: Der wichtigste Zeuge leidet an Gedächtnisverlust

Ich kenne zwar viele Raucher (siehe Klischee 8), aber genau niemanden, der – von altersbedingten Krankheiten abgesehen – je an Gedächtnisverlust gelitten hätte. Auch niemanden, der jemanden kennt. Natürlich weiß ich, dass so etwas vorkommt, aber die Häufigkeit, in der es in Krimis eingesetzt wird, macht es zu einer Krankheit, die so weit verbreitet ist wie ein Schnupfen. Das kommt natürlich daher, dass Gedächtnisverlust, vor allem vorübergehender, so wahnsinnig bequem ist, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Man kann ihn zu einem beliebigen Zeitpunkt einsetzen und dann wieder aufhören lassen, und – zack – sind alle benötigten Informationen wieder vorhanden. Leider führt das mittlerweile gar nicht mehr zu Spannung, sondern maximal zu einem herzhaften Gähnen.

Klischee 10: Verfolgungsjagden

Im Roman sind Verfolgungsjagden ohnehin viel schwieriger darzustellen als im Film, aber dennoch setze ich sie auch auf meine Liste der Klischees in Krimis. Denn in sehr vielen Kriminalgeschichten kommt irgendwann der Punkt, dass der Ermittler wirklich sehr, sehr nah am Täter ist und ihm dann nur noch hinterherläuft. Immer sehr knapp und am Ende natürlich erfolglos, denn welcher Krimi endet schon damit, dass der Täter einfach während einer Verfolgungsjagd auf der Straße gestellt wird?

Ich hoffe, du hattest ein bisschen Spaß an meiner Liste und kannst ein paar der Punkte für dich mitnehmen.

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    Guten Tag, liebe Autorenkollegin

    Ich hätte noch einen: Wie zum Teufel schafft es einer, erstens in das Auto einzudringen, die Welt ist offensichtlich voller Technikfreaks, sich dann zweitens unentdeckt auf der Rückbank oder im hinteren Fußraum zu verstecken, niemand sieht da je einen im Fußraum lauern, und drittens eine Würgerei, eine Halsaufschneiderei oder einen fingierte Selbstmörderei mit Schusswaffe auszuführen? Ich habe dieses Klischee schon derart aufm Kieker, dass mich JEDE Szene anekelt, in der überhaupt nur irgend jemand in ein Auto einsteigt (POV Interieur).

    Vielleicht was für Ihre Liste.
    Beste Grüsse
    Jürg Wehrli

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