NaNo – Was? NaNoWriMo! Das NaNoWriMo-Tagebuch

November ist NaNoWriMo – und das schon seit einigen Jahren. Wenn du schon immer wissen wolltest, was es damit auf sich hat, bist du hier richtig.

NaNoWriMo – was ist das denn?

Zwischen Beruf und Studium wird einem die Zeit schon mal lang. Normalerweise lege ich mir in solchen Fällen ein neues Hobby zu, fange zum Beispiel an zu bloggen oder lerne stricken. Aber da ja bald November ist, habe ich mir für dieses Jahr etwas Besonderes überlegt.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Schon seit vielen Jahren findet jedes Jahr im November der NaNoWriMo statt – der National Novel Writing Month.[/perfectpullquote]

Vor zwei Jahren habe ich zum ersten Mal vom National Novel Writing Month – kurz (oder zumindest kürzer) NaNoWriMo – gehört: Seit über zehn Jahren versuchen mehr und mehr Teilnehmer, innerhalb eines Monats einen Roman von mindestens 50.000 Wörtern Länge zu schreiben.

Regeln gibt es kaum. Man muss sich lediglich auf den November als reine Schreibzeit beschränken und die Wortzahl schaffen, und schon darf man sich „Winner“ nennen. Fertig werden muss der Roman mit den 50.000 Wörtern auch nicht. Man darf natürlich auch mehr schreiben, wenn man das schafft. Eine Idee entwickeln und vorbereiten darf und sollte man ruhig vorher.

Zur Motivation und Hilfestellung gibt es eine Website mit etlichen Foren, in denen man wunderbar die Zeit verbringen kann, die man eigentlich zum Schreiben bräuchte. „National“ ist der NaNoWriMo schon lange nicht mehr, es gibt längst über alle Länder verstreut Teilnehmer. Ich fand diese Idee schon beim ersten Lesen so verrückt, dass ich am liebsten direkt mitgemacht hätte. Leider passten der NaNoWriMo und meine anderweitige Planung in den letzten beiden Jahren nicht zusammen. Aber dieses Jahr sieht es so aus, als ob es zeitlich gut hinkommen könnte.

Wie ich mich entschlossen habe, einen Roman in 30 Tagen zu schreiben

Konkret zur Teilnahme entschlossen habe ich mich natürlich im Urlaub, als ich viel Zeit hatte und mir gar nicht mehr vorstellen konnte, dass das irgendwann mal anders war oder sein könnte. So langsam wird mir allerdings klar, was meine halbwegs spontane Anmeldung genau bedeutet: 50.000 Wörter in 30 Tagen macht 1.667 Wörter pro Tag. Das ist viel. Sehr viel. Zum Vergleich: dieser Artikel hier hat etwas weniger als 500.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Regeln gibt es kaum. Man muss sich lediglich auf den November als reine Schreibzeit beschränken und die Wortzahl schaffen.[/perfectpullquote]

Ich bin dennoch einigermaßen zuversichtlich. Aus drei groben Ideen, die ich hatte, habe ich für den NaNoWriMo diejenige ausgewählt, an die ich in letzter Zeit am häufigsten gedacht habe und von der ich glaube, dass sie sich 50.000 Worte lang einigermaßen von selbst trägt. Ich habe ein paar Blog-Artikel vorbereitet, so dass ich nicht allzu sehr in Versuchung gerate, Sachen zu schreiben, die ich nicht zu meinen 1.667 Wörtern rechnen kann.

Und für die nächsten Wochen habe ich mir schon mal ein paar dünnere Bücher ausgesucht, damit ich nicht völlig aufs Lesen verzichten muss. Einen „Writing Buddy“ habe ich auch schon. Ich bin also, glaube ich, relativ gut vorbereitet.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Vorbereitung ist beim NaNoWriMo alles.[/perfectpullquote]

Erwartungen an den NaNoWriMo

Und dennoch stellt sich auch mir die Frage: Warum macht man so was? Vielleicht kann ich das in einem Monat besser beantworten, aber momentan finde ich es einfach spannend und m̦chte wissen, ob ich diese selbst gestellte Herausforderung meistern kann. Dass in 30 Tagen kein Meisterwerk entstehen wird, ist mir klar, aber vielleicht Рhoffentlich Рschaffe ich es, einen Stein (oder wenigstens ein Steinchen) ins Rollen zu bringen.

Woche 1

Mein November steht dieses Jahr ganz im Zeichen des NaNoWriMo. Um meine Blogeinträge nicht auch ausschließlich diesem Thema zu widmen, werde ich zwar eine Art Tagebuch führen, aber nur ca. einmal in der Woche meinen gesammelten Zwischenbericht dazu einstellen. Da das Ganze auch eine Art Experiment für mich ist, möchte ich auch dokumentieren, was ich aus dieser etwas verrückten Aktion für mich mitnehme. In der Hoffnung, dass ich also jeden Tag irgendetwas lernen werde, werde ich auch das festhalten.

Dienstag, 1. November

Heute ist Feiertag. Das ist klasse, denn so kann ich ausschlafen und trotzdem noch vormittags mein Soll des ersten Tags beim NaNoWriMo erfüllen. Um 11:22 habe ich 2.115 Worte geschrieben. 2.000 hatte ich mir vorgenommen. Ein bisschen mehr als unbedingt nötig, um einen kleinen Puffer für den Rest der Woche zu haben, aber nicht so viel, dass ich mich gleich am Anfang übernehme. Dass das Ganze so schnell ging, verdanke ich Write or Die, einem ganz wunderbaren Programm, das einen – lokal installiert oder im Internet – dazu zwingt, in einer selbst vorgegebenen Zeit sein Soll an Wörtern zu verfassen. Hört man für einige Sekunden auf zu tippen, wird der Bildschirm zunächst rot, roter, dunkelrot, bis schließlich irgendein schrecklicher Ton ertönt. Bei mir war das heute Never gonna give you up von Rick Astley.

Was ich heute gelernt habe:

  • Write or Die ist super.
  • Man kann 1.000 Worte in einer halben Stunde schreiben, wenn man nicht – gar nicht – zwischendurch redigiert. (Wie lange ich nachher zum lesen brauchen werde, wird sich zeigen.)
  • Die Idee, für die ich mich für den NaNoWriMo entschieden habe, scheint die richtige zu sein. Bei der Auswahl hatte ich Bedenken und eine andere erschien mir aus rationalen Gesichtspunkten sinnvoller, aber emotional hatte ich den stärksten Bezug zu dieser Idee. Also – immer aufs Bauchgefühl hören.

Mittwoch, 2. November

So, heute dann leider kein Feiertag mehr, daher ging der Wecker um fünf, und ich saß wirklich relativ bald danach am Rechner. Mein Soll für den NaNoWriMo erfüllt um viertel vor sieben. Wenn das mal kein guter Start in den Tag ist.

Was ich heute gelernt habe:

  • Man muss nicht wach sein, um den Rechner einzuschalten.
  • Save often, save early (um sich den Schock zu ersparen, wenn man aus Versehen und aus Müdigkeit alles markiert und die Leertaste drückt – allerdings eine gute Methode, wirklich wach zu werden).
  • Mit genügend Zeitdruck kann man es auch schaffen, sich mal nicht vom Internet ablenken zu lassen (oder nur ganz wenig).

Donnerstag, 3. November

Um fünf Uhr aufgeweckt werden, zwei Mal die Schlummertaste drücken, duschen und dann schreiben, während die Haare von selbst trocknen – so wird mein November im Zeichen des NaNoWriMo aussehen. Die Flitterwochen scheinen vorbei zu sein – heute lief es das erste Mal ein wenig zäh. Kann aber auch daran liegen, dass ich seit zwei Uhr jede Stunde wach war. Die kratzige Geige, die mich heute dazu bringen sollte, meinen Schreibfluss nicht zu unterbrechen, löste Kindheitserinnerungen bei mir aus. Trotzdem habe ich mich durchgebissen und war so um sieben fertig.

Was ich heute gelernt habe:

  • Ich glaube, die Strategie mit den festen Schreibzeiten und dem Schreiben morgens vor der Arbeit funktioniert ganz gut – bin immer sehr zufrieden, wenn ich aus dem Haus gehe, weil ich schon etwas geschafft habe. Und „mach ich später“ gibt’s so auch nicht.
  • Weitermachen, auch wenn man nicht genau weiß, was als nächstes oder in zwanzig Seiten passieren soll. Wenn man aufhört, zu viel darüber nachzudenken, ergibt sich automatisch etwas.
  • Nicht alles in der Geschichte muss perfekt durchgeplant sein, bevor man schreibt. Manche Sachen passieren wie von selbst, und meine Geschichte nimmt zur Zeit auch eine etwas andere Richtung als gedacht. (Hört sich an, als hätte ich heute was fürs Leben gelernt…)

Freitag, 4. November

So langsam gewöhne ich mich an den neuen Rhythmus des NaNoWriMo, und ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass ich das einen Monat lang schaffe. Um sieben bin ich meist fertig. Wahrscheinlich könnte ich auch noch ein bisschen später aufstehen und würde immer noch vor der Arbeit fertig, aber ich genieße es auch, nach dem Schreiben ein bisschen Zeit zu haben und mich nicht stressen zu müssen. Also noch alles ganz entspannt. Trotzdem bin ich froh, dass morgen Samstag ist. Die Geschichte nimmt ebenfalls langsam Form an. Von einer Sache habe ich mich verabschiedet, weil ich vorhin beim Schreiben dachte: „Mann, wann bin ich damit fertig?“ Keine gute Voraussetzung, um schnell durchzukommen (was ja Ziel des NaNoWriMo ist), und erst recht nicht, wenn es mal jemand lesen soll.

Was ich heute gelernt habe:

  • Niemand ist morgens um 5 bei Facebook online.
  • Mit 50.000 Wörtern werde ich nicht hinkommen.
  • Wenn man nicht weiterkommt, mal überlegen, ob man sich vielleicht langweilt – und dann ganz schnell eine andere Richtung einschlagen.

Samstag, 5. November

Halb acht ohne Wecker ist ausschlafen, und das habe ich heute getan – zum ersten Mal im NaNoWriMo. Anfangs komme ich noch ein bisschen schwer in die Gänge, will auf einmal ganz genau wissen, wie viel ich denn nun geschrieben habe. Es könnte ja sein, dass Word sich verzählt hat und ich deswegen am Ende den NaNoWriMo-„Gewinn“ um zehn Worte verpasse. Es ist gut, auf so etwas rechtzeitig vorbereitet zu sein, um noch reagieren zu können, also recherchiere ich erst einmal verschiedene Tools zum Wörterzählen, was meine Sorgen noch verstärkt: Alle sagen etwas anderes, und die Unterschiede sind zum Teil erheblich. Ich kann mich gerade noch davon abhalten, die Wörter manuell zu zählen, obwohl ich ja eigentlich heute Zeit dafür hätte, und dank Write or Die und (mal wieder) Rick Astley bin ich um viertel nach neun dann doch fertig. Die Anzahl der Wörter entnehme ich bis auf Weiteres wie gehabt Word, dort war das Ergebnis mit am niedrigsten.

Was ich heute gelernt habe:

  • Wörter zählen scheint eine echte Kunst zu sein. Zehn verschiedene Tools bringen zehn verschiedene Ergebnisse. Das muss ich mir mal genauer ansehen.
  • Zeitdruck erhöht die Produktivität enorm.
  • 1.700 Worte schreiben geht schneller, als drei Bilder im Texteditor von Blogger zu positionieren.

Sonntag, 6. November

Heute war wirklich Sonntagsschreiben angesagt. Irgendwann nach 11 habe ich erst angefangen. Um halb eins hatte ich mein Tagessoll erfüllt. Und einen wichtigen Meilenstein erreicht: Ich habe die 10.000er-Marke überschritten. Als Zwischenergebnis kann ich festhalten, dass der NaNoWriMo mein Leben bisher deutlich weniger einschränkt, als ich erwartet habe. Ich hab’s gestern sogar ins Kino geschafft. 

Was ich heute gelernt habe:

  • Alles eine Frage der Organisation. Es ist möglich, sich neben dem ganzen anderen Kram, den man so macht, Zeit fürs Schreiben zu nehmen, ohne das Gefühl zu haben, auf alles zu verzichten. Eine Stunde am Tag reicht ja schon.
  • Ich bin ein Morgenmensch. Das wusste ich zwar schon, habe es aber heute noch mal besonders gemerkt.
  • Es macht Spaß. Ich gebe zwar relativ viel Energie in dieses Projekt, habe aber das Gefühl, dass ich gleichzeitig auch andere Dinge besser und leichter anpacke.

Montag, 7. November

Gestern konnte ich mich nicht dazu durchringen, schlafen zu gehen, und heute bin ich müde. Wie banal. Dennoch klappte mein Pensum für den NaNoWriMo es mal wieder ganz gut, bis auf den kleinen Schock, den ich bekam, als mein Rechner sich sofort nach dem Einschalten wieder verabschiedete. Aber alles ist gut gegangen. Ich war gerade so gut im Fluss, dass ich noch ein bisschen weiter geschrieben habe, nachdem ich mein Soll erfüllt hatte. Gerade heute habe ich gemerkt, wie ich immer tiefer in die Geschichte komme, und ich freue mich schon darauf, zu sehen, wohin sich das Ganze entwickelt.

Was ich heute gelernt habe:

  • Ich sollte früher schlafen gehen.
  • Vielleicht sollte ich mal ein Back-up machen. Auf einem USB-Stick oder so.
  • Nicht Dabeisein, sondern Dabeibleiben ist alles.

Mein Fazit nach einer Woche

NaNoWriMo ist machbar. Und macht Spaß. Man muss sich vielleicht hier und da einschränken, aber wenn man es ein bisschen organisiert, halten sich die Einschränkungen in Grenzen. Jetzt muss ich mir noch darüber klar werden, was ich in diesem Monat eigentlich erreichen will. Wenn es mir nicht nur um die 50.000 Worte, sondern um einen fertigen Roman geht, muss ich demnächst etwas mehr schreiben, da ich ja schon vor ein paar Tagen festgestellt habe, dass die Geschichte vielleicht etwas länger wird. Ich werde das in den nächsten Tagen entscheiden.

Woche 2

So schnell vergehen zwei Wochen: 15 Tage lang bin ich (fast) jeden Morgen sehr, sehr früh aufgestanden, um ganz viel zu schreiben, und jetzt ist der NaNoWriMo schon zur Hälfte vorbei. Um diesen besonderen Monat festzuhalten und meinen Fortschritt zu dokumentieren – was ja durchaus zur Motivation beiträgt – habe ich weiterhin Tagebuch geführt. Letzte Woche habe ich den NaNoWriMo genutzt, um dabei ganz viel zu lernen, und das auch für jeden Tag aufgeschrieben.

Zwar fürchte ich, dass meine Kreativität am Ende der 30 Tage nicht mehr reichen wird, um 1.667 Worte pro Tag zu schreiben und mir drei Dinge zu überlegen, die ich gelernt haben könnte, aber ich versuche trotzdem, die Rubrik beizubehalten, weil sie mir auch selbst zeigt, wie viel mir diese Sache bringt. Um aber zusätzlich etwas Neues zu versuchen und die Fragen nach der Geschichte zu beantworten (und auch wieder nicht), werde ich zusätzlich jeden Tag irgendeine völlig nebensächliche Information aus der Geschichte preisgeben.

Dienstag, 8. November 2011

Ich staune über mich selbst, dass ich den NaNoWriMo jetzt schon seit einer Woche durchziehe. Beim ersten Querlesen habe ich zwar gesehen, dass ich viel (nein, VIEL) zu überarbeiten haben werde, aber auch, dass ich es überarbeiten will. Meine aktuelle Selbstzufriedenheit bekam allerdings gestern einen kleinen Dämpfer: Im NaNoWriMo-Forum konnte ich lesen, dass die ersten seit ein paar Tagen fertig sind… Da mühe ich mich Tag für Tag, schlafe kaum und freue mich über jedes Wort, und – zack – haben sich andere das, wofür ich so hart arbeite, mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. Auf der anderen Seite gefällt es mir aber gerade, dass ich nicht nur ein paar Tage mit dem Roman beschäftigt bin, sondern immerhin einen ganzen intensiven Monat. Mir fallen auch tagsüber, wenn ich nicht mit Schreiben beschäftigt bin, immer so viele Dinge ein, die ich noch verwenden kann, dass es sicher gut ist, wenn ich mir die Zeit bis Ende November nehme. Ist ja immer noch eher wenig für einen Roman.

Was ich heute gelernt habe:

  • Ich sollte weniger Zeit im NaNoWriMo-Forum verbringen (und keine Posts mit dem Betreff „Fertig!“ o.ä. öffnen). Das hebe ich mir für Ende November auf.
  • Auch ein großer Teil der Zeit, die ich nicht aktiv mit Schreiben verbringe, ist Romanzeit.
  • Es ist schön, sich eine begrenzte Zeit zu nehmen, um sich ganz intensiv mit einer Sache zu beschäftigen, nur weil sie einem selbst wichtig ist.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Ein Handtuch, das die Hauptfigur sucht, kann manchmal wichtiger sein, als man denkt. (Manchmal ist es aber auch völlig nebensächlich.)

Mittwoch, 9. November 2011

Heute Morgen war ich unzufrieden. Mit dem NaNoWriMo und überhaupt allem. Zu spät schlafen gegangen, zu spät aufgestanden, gestern nicht genug gelernt, zum Lesen komme ich kaum noch. Nicht mal Bücher gekauft habe ich diesen Monat, dabei ist das normalerweise meine Ersatzhandlung, wenn lesen zu lange dauert. Und die einzige Zeit, in der ich nicht müde bin, ist, wenn ich schlafe. Das finde ich so blöd, dass ich es sofort twittere. Dann räume ich erst mal die Spülmaschine aus, koche Tee, stelle ein paar neue Bücher ins Regal, die schon seit Oktober da rumliegen. Die will ich alle lesen. Ich lege sie direkt wieder raus, weil ich doch noch nicht die richtige Stelle gefunden habe. Anschließend ärgere ich mich kurz über den Stapel Bücher, der da jetzt immer noch liegt.

Aber es hilft alles nichts, und so setze ich mich an den Rechner und schreibe schließlich doch, und zwar schnell und mit Spaß, und meine Unzufriedenheit ist anschließend zwar nicht weg, aber doch deutlich geringer. Ich hoffe, das ist eine Phase, die normal ist im NaNoWriMo und die spätestens morgen vorbei ist.

Was ich heute gelernt habe:

  • So ganz ohne Verzicht (z.B. aufs Lesen) wird es nicht gehen.
  • Das Schreiben an sich ist Motivation genug. Das ist mir heute leider erst ein- bzw. aufgefallen, nachdem ich angefangen hatte.
  • Es kann nicht jeden Tag gut laufen.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Alle sind sehr besorgt, und obwohl die Hauptfigur am stärksten betroffen ist, kann sie nur warten. Wahrscheinlich ist sie damit ähnlich unzufrieden wie ich es heute war.

Donnerstag, 10. November 2011

Ich brauchte dringend Schlaf. Das könnte der Grund für meine schlechte Laune gestern gewesen sein. Also habe ich heute bis viertel nach sechs geschlafen. Das hat einen deutlichen Unterschied gemacht, und ich bin besser durchgekommen als zum Beispiel gestern. Habe dann zum ersten Mal seit langem in diesem NaNoWriMo geschaut, wie viele (Norm-)Seiten ich schon geschrieben habe, und es sind unglaubliche 66. Ich musste zwei Mal hinsehen und habe auch kontrolliert, ob ich nicht zwischendurch ein paar leere Seiten drin habe. Aber nein – es sind tatsächlich 66, und ich gebe zu, dass ich ein kleines bisschen stolz bin. Auf jeden Fall hält das die Motivation hoch, auch, um morgen wieder etwas früher aufzustehen.

Was ich heute gelernt habe:

  • „Zur Not stehe ich einfach eine Stunde früher auf“ ist keine Dauerlösung. Und vor allem nicht endlos ausdehnbar.
  • Ich muss wirklich früher schlafen gehen.
  • Es gibt so viele kleine Schritte im NaNoWriMo auf dem Weg zum Roman in einem Monat, die einen motivieren können (wie beispielsweise die Seitenzahl). Ich sollte mehr auf solche Details achten.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Besuch kommt und stört sich nicht daran, dass er nicht willkommen ist. Aber auch das ist für was gut.

Freitag, 11. November 2011

Da hab ich gestern vielleicht zu viel geschlafen, denn heute bin ich selbst für meine (NaNoWriMo-)Verhältnisse sehr früh aufgestanden. Ich konnte nicht mehr schlafen, hab’s eine Weile noch versucht, dann aber aufgegeben und mich an den Rechner begeben. War dabei wohl trotzdem sehr müde, kann mich kaum erinnern, was ich geschrieben habe. Langsam merke ich, wie mein neuer „Rhythmus“ vieles durcheinander bringt. Und es fällt mir immer wieder auf, wie wichtig es mir geworden ist, wirklich konsequent jeden Tag an dieser einen Sache zu arbeiten, auch wenn es mal schwieriger ist. Und wie dadurch andere Dinge in den Hintergrund treten, die vielleicht doch nicht so wichtig sind, wie ich dachte.

Was ich heute gelernt habe:

  • Man kann auch im Halbschlaf schreiben.
  • Ich muss mal dringend meine Prioritäten klären.
  • Halb vier ist auch für mich zu früh.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Zwei sind unterschiedlicher Meinung, und keiner meiner.

Samstag, 12. November 2011

Solche Tage muss es auch im NaNoWriMo geben: Heute lief es gar nicht gut. Nicht mal 200 Worte habe ich geschafft. Das ist das erste Mal, dass ich mein „Soll“ nicht erfüllt habe. Was insgesamt nicht so schlimm ist, weil ich ein bisschen Puffer habe (naja, jetzt: hatte), aber trotzdem sehr frustrierend. Hatte heute ein Seminar, und irgendwie kam ich morgens nicht zur fürs Schreiben nötigen Ruhe, war sehr aufgekratzt und hatte tausend andere Sachen im Kopf. Hab’s dann auf abends verschoben, aber als ich wieder zu Hause war, war ich total erschöpft und hab dann gar nichts mehr auf die Reihe bekommen. Also der bisher schlechteste Tag. Bin aber zu müde, um wirklich unzufrieden zu sein.

Was ich heute gelernt habe:

  • Manchmal geht einfach nichts.
  • Es ist gut, einen Writing Buddy zu haben, der einen einfach mal jammern lässt und anschließend wieder aufbaut (danke).
  • 200 Wörter können auch mal reichen – was ich geschrieben habe, ist zumindest für den Verlauf der Geschichte sehr wichtig, da ein wichtiger Wendepunkt eingeleitet wird.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Alles im Wandel.

Sonntag, 13. November 2011

Und heute ist alles ganz anders: Nachdem ich gestern etwa um halb zehn auf dem Sofa eingeschlafen bin (der Film war aber auch wirklich sehr langweilig), war ich heute relativ früh wach und ausgeschlafen. Erst mal habe ich mich, nach dem sehr erfolglosen Tag gestern, ums Schreiben gedrückt, indem ich einen Kuchen gebacken habe. Wollte ich eigentlich auch gestern machen, aber gestern ging nichts mehr. Da ich Sorge hatte, dass es so weiter geht wie gestern, habe ich mir erst mal ein kleines Ziel gesteckt, 500 Worte statt wie sonst 1.700. Aber es lief gut, richtig gut sogar. Als ich aufgehört habe, waren’s mehr als 2.200 Worte, der „produktivste“ Tag im NaNoWriMo überhaupt bisher. Und auch inhaltlich könnte das eine der wichtigeren Stellen geworden sein. Bin also entsprechend froh, und was ich gestern vorbereitet habe, hat mir doch noch sehr geholfen.

Was ich heute gelernt habe:

  • Mal ein Zwischenziel nicht zu erreichen ist auch in Ordnung und kein Grund, sich entmutigen zu lassen.
  • Ein kleiner Puffer ist eine sehr beruhigende Sache für Tage, an denen einfach nichts klappt.
  • Ich muss darauf achten, jeden Tag ein wenig Freizeit zu haben, und wenn es nur ist, um vorm Fernseher einzuschlafen.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Ein Ortswechsel, aber nicht für die Hauptfigur. Irgendwie aber doch.

Montag, 14. November 2011

Nachdem es gestern wieder gut geklappt hat, war ich auch heute Morgen sehr zuversichtlich, und ich scheine wieder in meinen NaNoWriMo-Rhythmus gefunden zu haben. Ging alles sehr einfach und gut von der Hand, und ich hatte Spaß an der Geschichte. Bin auch gestern etwas früher schlafen gegangen, was keine schlechte Idee war. Und eben habe mich sogar daran erinnert, dass mein Rechner kein Fort Knox für Romane ist, und mein zweites Back-up gemacht. Kann also fast nichts mehr schief gehen.

Was ich heute gelernt habe:

  • Back-ups sind wichtig. Ich bin aber nicht in der Lage, daran zu denken. Ich werde mir das mal irgendwo aufschreiben.
  • Ich weiß, das kam schon zwei Mal, aber heute habe ich es wirklich gelernt: Früher schlafen gehen…
  • Screenshots machen kann ganz schön schwierig sein, wenn man sich dabei ablenken lässt.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Etwas dauert länger als geplant, was gut ist, aber nicht für jeden.

Dienstag, 15. November 2011

Wow, die Hälfte ist geschafft. Die Hälfte des NaNoWriMo und die Hälfte der Wörter. Heute Morgen habe ich die 25.000 überschritten, und es ist wirklich so, dass ich das Gefühl habe, dass ich die Zielgerade schon sehen kann. Noch einmal die gleiche Zeit, die gleiche Menge Text, und das war’s dann. Fühlt sich besser an, als ich erwartet hatte.

Mein Stimmungstief scheint auch erst mal überwunden zu sein. Und es ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste, was los war. Die Textstelle, an der ich zur Zeit arbeite, bildet den Hauptteil des Buches und war die Grundlage für die Idee. Wahrscheinlich wollte ich das einfach nicht verbocken. Aber nun bin ich mitten in der Stelle, habe ein paar Sätze geschrieben, die mir gut gefallen, und bin wieder ähnlich euphorisch wie in der ersten Woche, nur müder. Hoffen wir mal, dass das so bleibt, zumindest der Euphorie-Teil.

Was ich heute gelernt habe:

  • „Etappenziele“ sind äußerst motivierend, wenn man sie erreicht.
  • Wenn es nicht mehr wie von selbst läuft, kann der Grund auch sein, dass man sich vor einer wichtigen Stelle scheut. Stammt nicht von mir, ich habe das mal irgendwo gelesen. Kann’s aber seit dieser Woche bestätigen.
  • Es könnte tatsächlich möglich sein, die Rohfassung eines Romans in einem Monat zu schreiben.

Die völlig nebensächliche Information aus der Geschichte:

Die Hauptfigur gibt sich als jemand anders aus, weil es nicht anders geht.

Mein Fazit nach 15 Tagen NaNoWriMo:

Ich habe mich in dieser Woche das eine oder andere Mal etwas schwerer getan als am Anfang. Dennoch bleibt mein Fazit: Der NaNoWriMo ist machbar und macht Spaß. Die Wahl der Idee habe ich bisher nicht bereut, und ich mag die Geschichte mit jedem Tag mehr. Ich denke mittlerweile auch, dass 50.000 doch ganz gut hinkommen könnte. Ich gehe davon aus, dass es hin und wieder Tage geben wird, an denen es nicht so gut läuft, habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass das nicht so schlimm ist. Und ich bin weiterhin zuversichtlich. Noch einmal das Gleiche sollte doch zu schaffen sein…

Woche 3

Nach dem Motto „lieber weniger, dafür öfter“ hier der etwas kürzere Bericht über die vergangenen Tage im NaNoWriMo. Wie schon vergangene Woche vermutet, bin ich nun so sehr mit der Arbeit am Roman (und anderen Dingen wie z.B. dem Blog an sich) beschäftigt, dass ich zumindest für diesen Beitrag darauf verzichte, jeden Tag zu schreiben, was ich gelernt habe. Was ich aus den ersten 15 Tagen mitgenommen habe, reicht ja auch schon für ein ganzes Jahr.

Mittwoch, 16. November 2011

Langsam bekommt meine NaNoWriMo-Geschichte wirklich Ähnlichkeit mit einem Roman. Ich freue mich schon aufs Umschreiben, das ich für Januar oder Februar eingeplant habe. Während ich die Geschichte entwickle, fallen mir auch neue Möglichkeiten für vorangegangene Szenen ein, und so dauert das Schreiben länger, weil ich nichts vergessen will und mir ständig Notizen machen muss. Aber mein erstes Ziel bleibt, am Ende des NaNoWriMo eine fertige Rohfassung zu haben. Und das ist mittlerweile nicht einmal mehr so unrealistisch. Noch eine schöne Sache: Ich habe nun genau 100 Normseiten geschrieben.

Donnerstag, 17. November 2011

Auch, wenn ich immer noch dazu neige, morgens erst mal herumzutrödeln, bevor ich beginne, ist mir mein Arbeitsrhythmus für den NaNoWriMo ganz gut ins Blut gegangen. Ein wichtiger Faktor ist auch dieses Tagebuch, denke ich. Es macht es auf jeden Fall schwerer, einfach mal einen ganzen Tag auszusetzen. Als ersten Tipp nach der Anmeldung beim NaNoWriMo erhielt ich den Hinweis, möglichst vielen Menschen von meinem Vorhaben zu erzählen, um es mir selbst schwer zu machen, auszusteigen, und das Tagebuch ist sicher ein Teil davon. Ein wirklich guter Tipp.

Ansonsten habe ich den Eindruck, dass jetzt, nachdem mehr als die Hälfte vorbei ist, alles sehr schnell geht. Es sind schon knapp 30.000 Worte, die ich habe.

Freitag, 18. November 2011

Heute habe ich den Puffer, den ich mir über die letzten Tage langsam wieder aufgebaut hatte, genutzt. Nicht, weil ich nicht zurechtkam oder mit irgendetwas haderte, sondern ganz bewusst. Ich wollte es heute mal ein wenig langsamer mit dem NaNoWriMo angehen. Und insgesamt ist das etwas, das ich beobachte, seit ich die Hälfte geschafft habe: Ich gehe insgesamt entspannter und gelassener ans Schreiben. Wahrscheinlich, weil ich mittlerweile fest davon ausgehe, dass ich mein Ziel erreichen werde.

Sonntag, 20. November 2011

Wenn gelassen, dann richtig: Gestern habe ich kein NaNoWriMo-Tagebuch geführt und heute nicht geschrieben. Gar nicht. 0 Worte. Für morgen weiß ich, dass ich hinterherhinke, und die Zeit, in der ich das noch ausgleichen kann, ist leider nicht mehr allzu lange.

Montag 21. November 2011

Nachdem ich heute sehr viel auszugleichen hatte, bin ich erst mal später aufgestanden und von meinem Schreibrhythmus abgewichen. Wenn das mal keine gute Strategie für den NaNoWriMo ist. Also musste ich abends schreiben, was eigentlich gar nicht meiner Arbeitsweise entspricht. Dafür konnte ich aber ganz hemingwayesk ein Bier beim Schreiben trinken, was morgens irgendwie blöd ist. Dennoch habe ich ein bisschen mehr geschafft als ich an einem Tag hätte schaffen müssen, wenn’s mir auch schwer fiel. Aber mir ist dabei aufgefallen, dass ich das Schreiben gestern vermisst habe. Habe den fehlenden Tag noch nicht ganz ausgeglichen, gehe also mit Minus in die nächsten Tage, aber so bleibt es wenigstens spannend.

Mein Fazit nach insgesamt drei Wochen:

So lange ich im Fluss war, ging im NaNoWriMo alles ganz leicht und selbstverständlich. Aber schon der eine Tag Pause hat mich ziemlich rausgebracht. Ich hoffe trotzdem, dass sich die Euphorie vom Anfang wieder genau so einstellt. Sollte sie auf jeden Fall, denn nächste Woche ist der NaNoWriMo schon wieder vorbei.

Finale und Fazit

Eine seltsame Woche habe ich hinter mir, in der ich mit allem möglichen beschäftigt war, nur nicht mit dem Schreiben. Das Tagebuch für die vergangene Woche ist also gar kein richtiges „Tage“buch – alles, was ich zum NaNoWriMo schreiben kann, hat sich im Grunde heute abgespielt. Am NaNoWriSu sozusagen. Und dass der Post hier kürzer ist als sonst, liegt auch daran, dass ich heute schon sehr viel geschrieben habe. Also richtig viel. Glaub-ich-selbst-nicht-da-kann-doch-gar-nichts-bei-rumkommen viel. Fünfstellig viel.

Dazu kam’s, weil ich etwas falsch und etwas richtig gemacht habe. In der Reihenfolge.

Es gibt auch mal schlechte Tag im NaNoWriMo

Falsch war Folgendes: Ich habe vor einer Woche einen Tag lang komplett mit dem Schreiben für den NaNoWriMo ausgesetzt und zugelassen, dass andere Sachen, die mir im Kopf rumgingen, mich vom Schreiben abbringen. Dabei ist es normal, dass man nicht immer die gleiche Ruhe fürs Schreiben mitbringen kann; das Leben um einen herum hört ja nicht auf, und man kann sich auch nicht einfach mal einen Monat komplett ausklinken. Das hätte mich also nicht abhalten sollen. Hat es aber. Und den Rest der Woche war ich dann in einer „Jetzt ist es auch schon egal“-Stimmung. Mal dachte ich, ich schaffe es ja sowieso nicht, diesen Tag wieder aufzuarbeiten, also brauche ich es auch nicht zu versuchen, dann wieder fand ich, dass es sicher kein Problem ist, mal an einem Tag ein paar Worte mehr zu schreiben, und somit einen ausgesetzten Tag nachzuholen – und noch einen und noch einen. Also schob ich diese Woche jeden Tag einen größeren Berg an Wörtern, die noch geschrieben werden wollten, vor mir her, der einzig durch Ignorieren zu ertragen war.

Was ich – glaube ich – richtig gemacht habe, war, heute wieder anzufangen. Mir klar zu machen, dass ich die Teilnahme beim NaNoWriMo ja bewusst wollte und auch weiterhin will. Bereit dazu zu sein, ein paar Tage lang noch mal wirklich alles zu geben. Und nicht weiter auf das zu schauen, was mir noch fehlt, um den NaNoWriMo zu schaffen, sondern darauf, was ich schon geschafft habe. Und das ist doch schon ein bisschen was. Außerdem habe ich heute nicht in einem durch geschrieben, sondern zehn „kleine“ Päckchen von 1.000 Wörtern nacheinander abgearbeitet, immer unterbrochen von irgendetwas, das ich gerne mache, also Blog-Statistiken gucken oder Facebook.

Schreib-Marathon zum Ende des NaNoWriMo

Immerhin könnte ich nun die Frage, ob es möglich ist, 10.000 Worte an einem Tag zu schreiben (wenn man mir mal eine solche Frage stellen sollte), mit einem klaren „Naja, irgendwie schon“ beantworten. So intensiv zu schreiben und so lange „Strecken“ in der eigenen Geschichte in extrem kurzer Zeit zurückzulegen, ist allerdings sehr anstrengend. Muss man also auch nicht unbedingt gemacht haben und wird mir auch eher nicht noch mal passieren. Aber es sind ja nur noch drei Tage und 8.674 Worte, die ich schaffen muss. Sehr knapp, aber hoffentlich machbar.

Ich hatte mir das so vorgestellt: Ich melde mich mal spontan beim NaNoWriMo an, weil ich eh gerne und viel schreibe und weil ich das immer schon mal machen wollte. Einen ganzen Monat lang mache ich nichts außer Schreiben. Dafür kann ich mich am Ende über eine Art Roman freuen, der allerdings so schlecht sein wird, dass ich ihn am besten ganz tief in einem Unter-Unter-Ordner vergrabe. Und im Dezember ist dann alles wieder wie im Oktober, nur kälter.

Es war so ähnlich.

Viel gelernt im NaNoWriMo

Zunächst einmal musste ich feststellen, dass es nicht möglich ist, sich einen Monat lang vollständig dem Schreiben zu widmen. Offensichtlich reicht allein das Vorhaben, am NaNoWriMo teilzunehmen, aus, die Ablenkungen geradezu magnetisch anzuziehen. Gleichzeitig machte die Arbeit am Blog so viel Spaß, dass es einfach die richtige Zeit war, das Ganze zu professionalisieren. Also musste ich irgendwo anders Zeit sparen, um mein Vorhaben durchzuziehen, und zwar da, wo sich immer noch etwas Zeit sparen lässt: beim Schlaf. Ich glaube, ich habe noch nie so wenig geschlafen wie im letzten Monat.

Auch sonst war mein November anstrengend. In einem so kurzen Zeitraum so viel zu schreiben ist nicht nur ein organisatorisches Problem, sondern der NaNoWriMo beschäftigt einen gedanklich auch außerhalb der Schreibzeit permanent. Und wenn man zwischendurch mal gar nicht schreibt, hat man außerdem ein schlechtes Gewissen.

Hatte ich anfangs noch gedacht, dass Planung im NaNoWriMo alles ist, erkannte ich bald, dass ich selbst ein unplanbarer Faktor bin. Und so gab es bessere und schlechtere Wochen. Ein paar Tage lang habe ich gar nicht geschrieben, was in der Folge zu einem Schreib-Marathon führte, ohne den ich den Roman nicht im November fertig bekommen hätte.

Gemischte Gefühle am Ende des NaNoWriMo

Und dann, am Dienstag, um kurz vor zehn (abends), war es dann so weit. Die letzten Worte getippt, den letzten Gedanken zu Ende geführt, und mein Roman war fertig. Meine Gefühle waren gemischt – ich konnte und kann noch gar nicht begreifen, dass ich jetzt tatsächlich ein Buch geschrieben haben sollte, und ein wenig fühle ich mich auch jetzt noch traurig, weil’s vorbei ist. Aber insgesamt und vor allem bin ich sehr glücklich (und ein bisschen stolz), mitgemacht und es bis zum Ende durchgezogen zu haben.

Und nun liegt vor mir also tatsächlich so etwas wie ein Roman. Eine Geschichte, die in Buchform gedruckt wahrscheinlich so an die 250 Seiten ergeben dürfte und die zu meinem eigenen Erstaunen auf wundersame Weise in sich rund und schlüssig geworden ist. Natürlich ist das Ganze eine Rohfassung, die auch nach dem NaNoWriMo noch viel Überarbeitung braucht und die ich in dieser Form niemandem zeigen würde. Aber wenn sie jemand aus Versehen und gegen meinen ausdrücklichen Willen zu Gesicht bekäme, müsste ich mich, glaube ich, nicht dafür schämen.

Und nächstes Jahr? Da lasse ich dann anderen den Vortritt beim NaNoWriMo. Es hat Spaß gemacht, mich bereichert und vieles geändert – aber noch mal brauche ich das wirklich nicht. Was natürlich nicht heißt, dass ich das Schreiben aufgeben werde. Im Gegenteil – eine neue Geschichte schreit geradezu danach, endlich geschrieben zu werden, und ich muss mich nur noch entscheiden, ob ich damit vor oder nach der Ãœberarbeitung des anderen Romans anfange.

Als Fazit kann ich noch festhalten, dass es sich lohnt, sich mal spontan und blauäugig beim NaNoWriMo anzumelden, und jedem, der für nächstes Jahr mit dem Gedanken spielt, selbst mitzumachen, kann ich das nur empfehlen. Es ist machbar, macht Spaß, bringt einen an die eigenen Grenzen und lässt einen erkennen, was man alles schaffen kann, wenn man es nur wirklich versucht. Und was will man mehr von einem Monat?

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