Meine NaNoWriMo-Teilnahmen – und was daraus geworden ist

Im letzten Teil meiner Reihe zum NaNoWriMo habe ich bereits erzählt, dass ich drei Mal selbst bei diesem etwas verrückten Schreib-Projekt teilgenommen habe: 2011, 2013 und 2016. Beim ersten Mal habe ich das Projekt erfolgreich abgeschlossen, die beiden anderen Male habe ich es abgebrochen bzw. versanden lassen. Ich habe alle drei Mal sehr viel gelernt und natürlich auch Ergebnisse mitgenommen. Hier nun – als Inspiration und zum Lernen am Beispiel – die Ergebnisse meiner drei NaNoWriMo-Teilnahmen.

Vor der ersten Teilnahme: Ein paar Mal geliebäugelt

Bevor ich meinen ersten NaNoWriMo-Versuch gestartet habe, bin ich ein paar Mal drum herumgeschlichen wie die Katze um die Milch. Als ich das erste Mal vom NaNoWriMo gehört habe – was so 2008 gewesen sein dürfte – fand ich die Idee total abwegig. In einem Monat das schaffen, was man sonst das ganze Jahr über nicht schafft – wie sollte das gehen? Doch wie das mit Ideen manchmal ist, hatte auch diese mich schon längst in ihren Bann gezogen, bevor ich es richtig wusste.

Bevor ich meinen ersten NaNoWriMo-Versuch gestartet habe, bin ich ein paar Mal drum herumgeschlichen wie die Katze um die Milch.

Immer wieder las ich vom National Novel Writing Month, und immer öfter dachte ich „Warum eigentlich nicht?“. Als ich mich dazu mit einer ebenfalls schreibenden Freundin austauschte, stand für mich 2011 dann fest: Ich nehme teil. Bis zu einer Entscheidung dauert es bei mir manchmal ein bisschen, aber ist sie dann gefallen, setze ich sie auch schnell um. Also war die Anmeldung auch sofort erledigt und ich freute mich auf mein erstes NaNoWriMo-Erlebnis.

Das erste Mal: Auf Anhieb geschafft

Entgegen aller Empfehlungen hatte ich mich nicht sehr gut auf meinen Schreibmonat vorbereitet. Ich hatte lediglich ein grobes Thema umrissen. Da meine Erwartungen nicht sehr hoch waren und ich davon ausging, dass die Ergebnisse sehr schlecht sein würden, habe ich mich bewusst für ein Thema entschieden, dass mir zu diesem Zeitpunkt nicht besonders am Herzen lag. All die Ideen, die ich als mein mögliches großes Meisterwerk vor mir sah, nahm ich bewusst nicht, weil ich sie nicht „verbrennen“ wollte. Das Thema – eine Selbstfindungsgeschichte in den 1970ern – erforderte nicht allzu viel Recherche meinerseits, weil ich mich mit der Zeit ohnehin gerade auseinandergesetzt hatte. Auch das war ein Grund, warum ich mich dafür entschied.

Der 1.11.2011 war ein Dienstag und außerdem – wie immer – ein Feiertag. Ich nutzte den Tag, um gut in den Fluss zu kommen und schrieb etwas mehr als die rein rechnerisch jeden Tag notwendigen 1.667 Worte. Ein bisschen Puffer hatte ich somit und die nächsten Tage stand ich jeden Tag zwischen 4:00 und 5:00 Uhr auf, um mein Tagespensum zu schaffen. In Summe war das sehr gut, denn ich kam direkt in meine Arbeitsweise rein, ohne von Anfang an sehr großen Druck zu haben. Und auch eine Durststrecke zwischendurch holte ich am Ende wieder auf, so dass ich am 30.11. stolz meine Plakette herunterladen durfte.

Ich finde die Idee, sehr fokussiert in einer kurzen Zeit an ein Thema heranzugehen, sehr gut, weil es meiner Arbeitsweise entspricht und ich sicher bin, dass ich sehr gute Ergebnisse erzielen kann.

Der zweite Versuch: Zu leicht genommen

2012 setzte ich bewusst aus, 2013 wollte ich dann erneut „zuschlagen“. Der Feiertag am 1.11.2013 lag außerdem günstig an einem Freitag, so dass ich das verlängerte Wochenende nutzen wollte, um ordentlich vorzuschreiben. Dazu nahm ich mir ein kleines Zimmer 100 km von zuhause, um mich wirklich konzentrieren zu können. Nach meinem Erfolg zwei Jahre zuvor wählte ich mir ein Thema, über das ich schon lange schreiben wollte: den Selbstmord einer jungen, eigentlich sehr glücklichen Frau, der ihre Freunde völlig verstört und sie auf die Suche nach den Gründen schickt.

Das erste Wochenende lief auch fantastisch und ich habe ca. 12.000 Worte geschrieben. Mit dem Puffer brauchte ich in der Woche kaum noch was zu tun. Da ich nicht so richtig zufrieden mit dem Ergebnis war, ließ ich dann auch mal ein, zwei Tage ausfallen. Und dann eine Woche. Im Grunde verlief der Rest des NaNoWriMo dann im Sande, was sehr schade war. Als ich mir das, was ich geschrieben habe, mit etwas Abstand noch mal angesehen habe, war ich – wie ich das oft bin – positiv überrascht. Mit etwas mehr Ausdauer hätte das wirklich was werden können. Aber damals habe ich das Thema zu sehr auf die leichte Schulter genommen.

Der dritte Versuch: Falsche Motivation

Letztes Jahr habe ich dann meinen dritten Versuch gestartet. Ich hatte gerade wahnsinnig viel auf der Arbeit zu tun und war mit meinem nebenberuflichen Psychologie-Studium ein bisschen in Verzug. Da dachte ich mir (wirklich!): Ich brauche dringend etwas, um ein anderweitiges Erfolgserlebnis zu haben. Klingt nicht sehr aussichtsreich? Das war es auch nicht. Nach einer Woche habe ich gemerkt, dass das so nicht funktioniert. Anders als 2013 habe ich das Ganze jedoch nicht auslaufen lassen, sondern mich bewusst entschieden, den NaNoWriMo nicht weiter zu verfolgen. Da mir das Projekt am Herzen lag (der soziale Abstieg einer Lehrerin), habe ich mir einfach längere Ziele gesetzt. Und das hat ganz gut funktioniert.

Nach meinem Erfolg zwei Jahre zuvor wählte ich mir ein Thema, über das ich schon lange schreiben wollte.

Und die Ergebnisse?

Aktuell finalisiere ich den Roman aus dem Jahr 2016, um ihn – im Selbstverlag – zu veröffentlichen. Anschließend werde ich mich noch mal dem Roman aus dem Jahr 2011 zuwenden und ihn lektorieren. Ich habe ihn einige Jahre später noch einmal vollständig gelesen und war einigermaßen positiv überrascht. Natürlich erfordert er viele Nacharbeiten. Aber obwohl ich aufs Plotten verzichtet habe, ist das Ergebnis gut und stimmig geworden.

Das Thema aus dem Jahr 2013, das mir am meisten am Herzen liegt, werde ich wahrscheinlich anschließend weiter vorantreiben. Tatsächlich finde ich es sehr schade, dass ich diesen Roman nicht zu Ende gebracht habe.

Wird es ein viertes Mal geben?

Ich glaube, eher nicht. Ich finde die Idee, sehr fokussiert in einer kurzen Zeit an ein Thema heranzugehen, sehr gut, weil es meiner Arbeitsweise entspricht und ich sicher bin, dass ich sehr gute Ergebnisse erzielen kann. Der eine Monat ist mir jedoch zu kurz gefasst, sowohl was die Zeit, als auch was das Ziel angeht. Ich erarbeite mir selbst gerade eine Methode, innerhalb eines etwas längeren Zeitraums einen Roman inklusive Vor- und Nacharbeit abzuschließen. Dies verbindet den Fokus des NaNoWriMo mit meinem Anspruch, danach aber bitte auch etwas wirklich Fertiges in Händen zu halten.

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